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30 July 2010

Rising flood of data


Die Anzahl der Objekt bzw. Geräte, die Daten produzieren, steigt heute täglich in unerhörtem Maße.

Die Menge der Daten, die von Sensoren, tracking systems oder radio frequency identification (RFID) tags erzeugt werden, steigt ins Unermessliche.

Mit dem massiven Wachstum der Anzahl der Geräte steigt die Menge der Daten exponentiell auf ein Volumen, dass heute kaum sinnvoll gemanaged, geschweige denn sinnvoll analysiert oder ausgewertet werden kann.


Organisationen können der Datenflut, die sie produzieren oder die zu analysieren sind, mit konventionellen Mitteln heute kaum Herr werden, um sich auf die relevanten Informationen aus der Datenflut zu konzentrieren und dabei 'die Spreu vom Weizen zu trennen'.

Auf der HADOOP Summit 2010 wurden die in den sozialen Netzwerken heute vorhandenen Datenmengen geschätzt:

Facebook
36 PB of uncompressed data
2250 machines
23,000 cores
32 GB of RAM per machine
processing 80-90TB/day

Yahoo
70 PB of data in HDFS
170 PB spread across the globe
34000 servers
Processing 3 PB per day
120 TB flow through Hadoop every day

Twitter
7 TB/day into HDFS

LinkedIn
120 Billion relationships
82 Hadoop jobs daily (IIRC)
16 TB of intermedia data
2 engineers

Tools werden zunehmend verfügbar, mit denen Daten gefilter werden können und mit denen Informationen grafisch sichtbar gemacht werden können.

Ein Ansatz dieser Tools ist es, Daten zu visualisieren. Diese 'data visualization tools' ermöglichen es, die komplexen, multi-dimensionalen Daten Bildhaft darzustellen und die Dimensionen durch Farben, Größen und Formen abzubilden. Dieser Ansatz ermöglicht es Anwendern die Information aus den Daten besser zu verstehen und sich auf die wichtigen Aspekte solcher Analysen zu konzentrieren.

JoAnn Kuchera-Morin demonstriert the AlloSphere, eine neue Art zu Sehen, zu Hören und wissenschaftliche Daten zu interpretieren. Eintauchen in das Gehirn, Bewegung der Elektronen fühlen, die Musik der Elemente hören... und dabei vorher unentdeckte Muster erleben, die zu völlig neuen Erkenntnissen führen können.

See it on TED:


Eine andere Art des Toolansatzes stellt David McCandless vor: er verwandelt komplexe Daten (wie z.B. weltweite Militärausgaben, Medien Daten , Facebook status updates) in schöne Diagramme, die bisher verborgene Muster und Verbindungen offenbaren.

Hier der Link auf weitergehende Informationen von Dave McCandless WebSite 'Information is beautiful'

Gutes Design, so seine Empfehlung, ist die beste Art, Informationsüberlastung zu bewältigen. Dies wird die Art, wie wir Dinge und die Welt betrachten und erkennen, verändern.

See it on TED:

In Deutschland machen sich z.B. Gruppen wie OPENDATA für Offenheit und Visualisierung von Daten verdient.

Für Offenheit und Transparenz von Daten setzt sich z.B. die Gruppe TACTICAL TOOLS ein. Ihre geht es um die offene Darstellung der öffentlichen Haushalte und um Offenen Zugang zu öffentlichen Datenregistern insgesamt.

Die Mission von Tactical Tools spricht für sich :

"Wir wissen, dass Menschen mit guten Ideen geeignete Werkzeuge brauchen um ihre Ziele zu erreichen. Tactical Tools entwickelt mit aktueller Webtechnologie Politik-Software und Werkzeuge für engagierte Bürger und für eine offene, transparente Demokratie zum mitmachen. So wollen wir die Welt ein kleines bisschen besser machen."

Ein anderer Ansatz ist z.B. PIVOT.

Gary Flake demonstriert Pivot, die neue Art massive Mengen von Bildern und Daten online zu betrachten, anzuordnen und mit ihnen zu navigieren.

Erstellt wurde PIVOT auf der Seadragon technology. Diese ermöglicht spektakuläre zooms in Web-Datenbanken und wiederum die Erkennung von Mustern und Verbindungen die mit Standard-Webbrowsern nicht erkennbar sind.

See it on TED:

Blaise Aguera y Arcas führt durch eine verwirrende Demonstration von Photosynth; eine Software, die die Art und Weise, wie wir digitale Bilder betrachten, verändern kann.

Photoynth verwendet noch Photos, die aus dem Web gezogen werden, bildet daraus atemberaubende Traumlandschaften und lässt uns in ihnen navigieren.

See it on TED:

PIVOT, Seadragon und Photosynth sind Entwicklungen von Microsoft Live Labs.

Crowdsourcing

Crowdsourcing beschreibt den Vorgang, Arbeiten, die üblicherweise von eigenen Mitarbeitern einer Organisation ausgeführt werden, durch Mitarbeiter außerhalb der Organisation / des Unternehmens ausführen zu lassen, die über ein Netzwerk mit der Organisation verbunden sind.
Crowdsourcing ist eine bestimmte Form von Collaboration.

Crowdsourcing erzielt Vorteile aus massenhafter Collaboration, die durch die Web2.0 - Techniken und -Anwendungen möglich werden.

Durch die Beteiligung von vielen verschiedenen Menschen, die sich nicht kennen, an dem Prozess des Crowdsourcings werden Vorteile von Schnelligkeit und Treffsicherheit von Ergebnissen erzielt.

Die theoretischen Hintergründe dazu sind sehr anschaulich von James Surowiecki in seinem Buch 'The wisom of the crowds' beschreiben. (s.a. deutsche Ausgabe)

Diese Form von Collaboration wird gelegentlich bezahlt (Beispiele sind hier und hier) oder anderweitig honoriert, z.B. wenn Preise oder Auszeichnungen im wissenschaftlichen Bereich vergeben werden.

Eine sehr innovative Entwicklung zur Verfolgung und Visulisierung von sich entwickelnden Krisensituationen stellt USHAHIDI dar.

Erik Hersmann beschreibt diese Entwicklung sehr anschaulich auf TED.COM :





Clay Shirky setzt Ushahidi in einen größeren Zusammenhang:





Es ist zu erwarten, dass diese Form von Collaboration sich weiterhin entwickelt und umfassender eingesetzt wird. Dies wird entlang des zu erwartenden Ausbaues von Web2.0-Plattformen geschehen.

Im wissenschaftlichen Bereich wird sich Crowdsourcing als wichtige Form von Wissensverbreitung erweisen.

Crowdsourcing wird Bemühungen vereinheitlichen, in eine gemeinsame Richtung zur Errreichung eines gemeinsamen Zieles zu arbeiten.


In freier Collaboration ist ein Ergebnis jedoch nicht garantiert, zumal hier vertragliche Grundlagen oder individuelles Committment fehlen.

In bestimmten Projekten sind Qualitätsfragen der Beiträge und die Motivation bzw. Verlässlichkeit der Beteiligten ein kritisches Moment

Augmented Reality

In Zukunft werden Organisationen die Welt der multimedialen Anwendungen und die der Videospiele nutzen, um die Kundenbindung und die Loyalität ihrere Anwender, insbesondere die der Generation Y, der sog. digital natives, zu erhöhen.

Techniken und Anwendungen für virtuelle Realität, physische Realität und mit Informatioen angereichte Realität (augmented reality)vermischen sich und erzeugen damit eine Möglichkeit für neue Anwendungen, User-Erfahrungen und neue Möglichkeiten, Arbeitswelten zu gestalten.

Arbeitswelten werden mit Erfahrungen aus Video-Spielen angereichert. Die Einbettung von realen Objekten oder Personen in virtuelle Darstellungen oder die Einblendungen von virtuellen Darstellungen in reale Szenarien werden erlebbar.

Augmented Reality wird die Sicht des Anwenders auf die reale Welt mit relevanten Informatioen anreichern. Dies geschieht üblicherweise über ein sog. head-up-display, über das Grafiken oder zusätzliche Texte mit Bezug auf die reale Sicht des Anwenders mittels spezieller Displays eingespiegelt wird.

Die eingepiegelten Informatioenn können Texte, Grafiken, Video oder Akustik-Signale, sowie beliebig andere zusätzliche sensorische Informationen umfassen (z.B. Gerüche).

Diese Technik wird insbesondere die Aufgaben von z.B. Wartungstechnikern in der Luft- und Raumfahrt aber auch in der medizinischen Anwendung verändern und verbessern helfen. Darüber hinaus sind Anwendungen denkbar, die die erhöhten Sicherheits- und/oder Komfortanforderungen von Autofahrer befriedigen, indem zusätzliche Informationen in die Windschutzscheiben von fahrenden Autos eingespielt werden.

Für die Retail-Industrie sind Anwendungen denkbar, die, verbunden mit Ortserkennungsdiensten Echtzeit-Marketing-Anwendungen möglich machen oder z.B. Wartungs- oder Reperaturinformationen mit Ortsbezug ermöglichen.

In der Touristik sind mit dieser Technik diverse sinnvolle Anwendungsszenarien möglich. Dabei spielen zunehmend augmented-reality Anwendungen in Verbindung mit Smartphone-Kamera-Technik eine Rolle.

Anwendungen im militärischen Sektor und in der Spieleindustrie liegen auf der Hand.

Die Technik selbst wird anschaulich bei " Wired vorgestellt.



Siehe auch diese Link-Liste

Eine Darstellung mit einer Anwendung von Microsoft, die den Stand der Technik wiederspiegelt ist hier von Blaise Aguera y Arcas zu sehen:




Ein paar aktuelle Apps für i-phones sind hier dargestellt.

Hier sehen Sie die Site von LAYAR.

Wearable Computer

Pranav Mistry ist der Erfinder von SixthSense, ein tragbarer Computer, der neue Interaktion zwischen der realen Welt und der Welt der Daten ermöglicht.

Sehen Sie die Vorstellung von Sixth Sense auf TED.COM







Im MIT Media Lab's forscht die neue Fluid Interfaces Group. Pattie Maes erforscht die Werkzeuge, die wir zur Informationsverarbeitung benutzen und verbindet diese zu neuen innovativen Zwecken.

Sehen Sie ihre Vorstellung von Anwendungsfällen auf TED.COM



Neue User-Interfaces

Erinnern Sie sich an den Film 'Minority Report' ?

All die User-Interfaces, die dort gezeigt wurden, sind Realität. John Underkoffler hat sie entwickelt -- als point-and-touch interface auch g-speak genannt --. Es wird die Art und Weise wie wir mit Daten interagieren, verändern.

Sehen Sie die Präsentation von John Underkoffler auf TED.COM.

22 July 2010

Collaboration ZIMBRA von VmWare übernommen

VMware erwirbt die Kollaborationslösung Zimbra von Yahoo

VMware erwirbt 1/10 die Kollaborations- und Email-Lösung Zimbra von Yahoo, ohne die finanziellen Bedingungen zu veröffentlichen. Zimbra ist eine auch als Open Source verfügbare Email-Lösung mit über 55 Mio. Mailboxes weltweit im Gebrauch.
Als unabhängige Yahoo Produkteinheit hat Zimbra in 2009 ein Wachstum der Mailboxen von 86% insgesamt und von 165% bei kleinen und mittleren Unternehmen erreicht. Laut VMware basiert die Lösung von Zimbra auf einer modernen, flexiblen Architektur ausgelegt für Virtualisierung und Cloud-orientierter Infrastruktur. Auf dieser Grundlage soll sie deutlich günstiger zu betreiben sein, als traditionelle Lösungen. Laut VMware stellt Zimbras Lösung alle der in einem Unternehmenseinsatz erforderlichen Fähigkeiten und gute Interoperabilität mit traditionellen Email-Anwendungen bereit. Zimbras Lösung soll auch gut skalieren, was sich an deren Einsatz in großen als auch kleinen Unternehmen und im Betrieb durch Betreiber wie Comcast oder NTT Communications zeigt.
VMware beabsichtigt, Zimbras bestehende Produkte und Open Source Aktivitäten zu unterstützen, während es auch Zimbras Technologie für den Einsatz mit seiner vSphere-basierenden Cloud Infrastruktur optimiert weiterentwickelt, parallel zur Unterstützung von Microsofts, IBMs und anderer Email-Systeme.
Die Vereinbarungen legen fest, dass VMware sämtliche Zimbra Technologie und Urheberrechte erwerben wird. Yahoo wird das Recht behalten Zimbra Technologie in seinem Communication Services Bereich, einschließlich Yahoo! Mail und Yahoo! Calendar, einzusetzen.
Yahoo übernahm Zimbra in 2007 für USD 350 Mio. Yahoo hatte zuvor seit einigen Monaten einen Käufer gesucht, aber nur wenige Interessenten gefunden. Zimbra steht mit einer großen Zahl von Open Source Produkten im Wettbewerb.
Mit Zimbra baut VMware seine Lösung für Dienstleister aus. Dies ähnelt Cisco's Übernahme von Postpath, mit dem Cisco eine Lösung anbietet, die direkt mit Microsofts Angebot für Dienstleister bzgl. hosted Exchange im Wettbewerb steht.
VMware will über Virtualisierung hinaus wachsen und hat für diesen Zweck auch den Rahmenwerksanbieter SpringSource übernommen, was es in den Wettbewerb mit z.B. Salesforce.com bringen wird.
Eine Kollaborationslösung ist für eine vollständige Anwendungsplattform unabkömmlich, aber es fehlen noch weitere Komponenten.
Zimbra war bei Yahoo schlecht aufgehoben, denn dieses Unternehmen besitzt keinen tragfähigen Vertriebsweg für Lizenzen an Unternehmen oder Dienstleister. Yahoo's CEO Bartz hatte Ende 2009 gesagt, dass das Unternehmen alle nicht zum Kern gehörenden Aktiva entweder verkaufen oder schließen werde. Yahoo hat dies inzwischen mit mehreren seiner Einheiten, wie z.B. dem JumpCut Video-Editing-Dienst, getan. Laut Berichten steht, neben Zimbra, auch die Mittelstandseinheit (small business) und der Stellenmarkt (jobs site) zum Verkauf.
Yahoo hat einige Technologien von Zimbra in sein Yahoo! Mail und Yahoo! Calendar integriert und wird diese Technologie weiterhin lizenzieren. Laut Berichten ist Yahoo nicht interessiert, Zimbra's Email-Produkt, das auch als Open Source verfügbar ist und vor allem von Universitäten und Dienstleistern genutzt wird, im Wettbewerb zu z.B. Google einzusetzen und zu nutzen.

21 July 2010

Rechenzentrumskonferenzen 2010

Velocity 2010 :

Gigaom Infrastructure 2010:

Datacenter - new building blocks

Cisco, EMC und VMware wollen das Rechenzentrum gemeinsam adressieren
Cisco und EMC, "zusammen mit VMware", führen 10/09 nach einer Vorbereitungszeit von 12 Monaten die Virtual Computing Environment Koalition ein.
Es sollen "Private Clouds" angeboten werden, die als virtualisierte IT Umgebungen definiert werden, die sicher verwaltet und nur für eine Organisation betrieben werden. Der Betrieb kann entweder durch die nutzende Organisation selbst oder durch einen Dritten durchgeführt werden, während es auf dem Gelände des Nutzers, oder außerhalb oder als eine Kombination aus beiden Möglichkeiten implementiert ist.
Private Clouds sollen Effizienz mit Agilität und Innovation verbinden können. Die Virtual Computing Environment Koalition will Organisationen jeglicher Größe einen Ansatz für einen beschleunigten Wandel zu geringeren Anschaffungs- und Betriebskosten im Rechenzentrum bieten.
Die Virtual Computing Environment Koalition bietet mit Vblock ein "Infrastructure Package" oder Building Block, der voll integriert, getestet, überprüft und einsatzbereit Virtualisierung, Netzwerktechnologie, Server, Speicher, Sicherheit und Managementtechnologien von Cisco, EMC und VMware enthält und von einer Gesamtverantwortung des Anbieters abgedeckt wird.
Die Koalition will ein Ökosystem von Partnern wie Systemintegratoren, Dienstleistern, Vertriebspartnern und unabhängigen Softwareanbieter um Vblock herum aufbauen. Gegenwärtig sind Accenture, Capgemini, CSC, Lockheed Martin, Tata Consulting Services, und Wipro Integrationspartner. Partner aus dem Dienstleisterbereich sind Savvis, Orange, SunGard and Terremark. Vertriebspartner schließen Bell Canada, CDW, Presidio, World Wide Technology, Dimension Data und Verizon Services ein.
Die Koalition hat auch eine konsolidierte Vertriebsunterstützung, Professional Services und technische Unterstützungsorganisation aufgebaut.
Als Teil der Einführung der Virtual Computing Environment Koalition führen Cisco und EMC auch das Gemeinschaftsunternehmen Acadia ein, das Dienstleister und große Unternehmensanwender adressiert. Acadia wird mit seinem 'build, operate, transfer' Modell für die Vblock Architektur im Wettbewerb zu anderen Vertriebskanälen stehen.
Neben den Mehrheitsbeteiligten Cisco und EMC sind an der Finanzierung von Acadia auch VMware und Intel beteiligt.
Acadia wird ab 2010 an den Markt gehen und zunächst 130 Mitarbeiter besitzen. Möglicherweise läuft zu diesem Zeitpunkt eine Wettbewerbsausschlussklausel im Vertriebsabkommen zwischen EMC und Dell aus. Die unnötig komplexen Beteiligungsverhältnisse an Acadia könnten auch einen damit verbundenen Hintergrund haben. Dell kündigt gleichzeitig eine Partnerschaft mit Juniper Networks an und könnte leicht seine iSCSI-orientierten Speichersysteme aus eigener Entwicklung um die Unterstützung von Fibre Channel Anschluss erweitern und den Vertrieb von EMC Speichersystemen ersetzen.
Vblock Infrastructure Packages können leicht nach der Installation mit zusätzlicher Verarbeitungsleistung oder Speicherkapazität ausgebaut werden, was diesen Ansatz gegenüber den üblichen "monolithischen" IT Systemen differenzieren soll. Vblock Infrastructure Packages können auch durch ergänzende Systemintegratoren, Dienstleister, Vertriebspartner und unabhängige Softwareanbieter erweitert werden.
Vblock Infrastructure Packages werden gegenwärtig in folgenden Konfigurationen angeboten.
Vblock 2 ist eine Konfiguration am oberen Leistungsende, die 3000-6000 virtuelle Maschinen unterstützt und vollständig erweiterbar ist, um die Bedürfnisse von Großanwendern und Dienstleistern in umfangreichen und neuen Implementierungen abzudecken. Vblock 2 enthält Cisco's Unified Computing System (UCS), Nexus 1000v und MDS Switches, EMC's Symmetrix V-Max Speichersystem (abgesichert durch RSA), und die VMware vSphere Plattform.
Vblock 1 ist eine mittelgroße Konfiguration, die 800 bis 3000 virtuelle Maschinen unterstützt und eine große Breite von Diensten für Unternehmen aller Größen abdecken soll. Vblock 1 ist für Konsolidierung und Optimierung ausgelegt. Es enthält ein replizierbares Modell welches Cisco's UCS, Nexus 1000v und MDS, EMC's CLARiiON Speichersystem (abgesichert durch RSA) und die VMware vSphere Plattform nutzt.
Das Einstiegsmodell Vblock 0 wird in 2010 verfügbar werden und 300 bis 800 virtuelle Maschinen unterstützen. Es soll in kleineren Umgebungen genutzt werden und als Test- und Entwicklungsplattform für Partner dienen. Vblock 0 enthält Cisco's UCS und Nexus 1000v, EMC's Unified Storage (abgesichert durch RSA) und die VMware vSphere Plattform.
Die einzelnen Komponenten sind sowohl direkt bei den einzelnen Anbietern als auch über die Partner verfügbar.
EMC führt Ionix Unified Infrastructure Manager als ein integriertes, vereinheitlichtes Element von Vblock ein. Die Integration mit RSA Sicherheitslösungen schließt das Paket enVision ein und arbeitet auf den drei Ebenen Person, Information und Infrastruktur.
Ein wesentlicher Unterschied zwischen dem von Cisco bzw. dessen Vertriebspartnern vertriebenen UCS und Vblock ist, dass UCS normalerweise eng mit BMC's Systemmanagement-Suite (BladeLogic) integriert ist und im Fall Vblock diese Position EMC's Ionix einnimmt.
3/10 kündigt EMC an, dass es wesentliche Teile seiner Ionix Systemmanagement-Suite an VMware abgibt (s.u.). In diesem Zusammenhang wird auf die unveränderte Unterstützung von Acadia hingewiesen.
Aber Vblock ist darauf ausgelegt sich an etablierte Sicherheitseinrichtungen anzupassen und setzt die Ablösung bestehender Sicherheitslösungen und Migration zur Lösung von RSA nicht voraus.
Weitere Vblock Infrastructure Packages werden entwickelt, um den Bedarf in den drei Segmenten "shared services" (Cloud Hosting, Virtual Desktop Infrastructure), Anwendungen und branchen-spezifische Lösungen zu adressieren. Vblocks entsprechen ISO 27001. Vblock Infrastructure Packages sind über Vertriebspartner verfügbar.
Cisco kommt einer tragfähigen Lösung für den Vertrieb seiner Server näher. EMC wird über Acadia ein Anbieter von Building Blocks bzw. von Servern. Beide Vorgänge verändern die Wettbewerbssituation im Markt nur wenig, wo Anbieter wie SGI/Rackable Systems, HP oder Dell dieses Segment adressieren.
Im Kerne geht es um die Frage, ob es der Virtual Computing Environment Koalition gelingt, die Integrationsarbeit als vorgefertigte und paketierte Lösung im Markt zu positionieren. Dagegen spricht, dass die Anbieter eine individuelle Modifizier- und Erweiterbarkeit in Aussicht stellen. Insofern bleibt als wesentlicher Vorteil vor allem die konsolidierte "Systemverantwortung" im Fehlerfall.

Unified Communication - Videoconferencing

Cisco übernimmt Tandberg, macht Ankündigungen im Bereich Kollaboration, Video
Cisco gibt 9/09 den Abschluss einer Vereinbarung zur Übernahme von Tandberg, Oslo, Norwegen für ca. USD 3 Mrd. in bar bekannt. Der zunächst vereinbarte Übernahmepreis stellte eine Prämie von 11% auf den letzten und 25% auf den gewichteten Börsenkurs der letzten drei Monate dar. Später musste Cisco sein Angebot um 10% erhöhen, um die Übernahme abschließen und mehr als 90% der Anteile erwerben zu können.
Tandbergs Video-Konferenzsysteme und Netzwerkinfrastrukturlösungen sollen in Cisco's 'collaboration architecture' integriert werden, die auch sein Video-Konferenzsystem TelePresence einschließt.
Cisco erwartet eine Interoperabilität zwischen Anwenderunternehmen und zwischen den Lösungen verschiedener Hersteller über Lösungen vom Desktop bis zu hochwertigen Video-Konferenz­systemen wie TelePresence hinweg. Allerdings wird erwartet, dass Cisco keine anderen, zentralen Steuerungssysteme als seinen Cisco Call Manager unterstützen wird.
Tandberg hat 1500 Mitarbeiter und wies für 2008 einen Umsatz von USD 809 Mio. aus. Damit erreicht es 40% Marktanteil.
Nach Abschluss der Übernahme wird Tandbergs CEO Fredrik Halvorsen eine neu einzurichtende TelePresence Technology Group leiten und an Marthin De Beer, senior vice president of Cisco's Emerging Technologies Group, berichten. Cisco gibt das Wachstum von TelePresence in den letzten 12 Monaten mit 97% an, ohne Umsatzzahlen zu nennen (die vermutlich vergleichsweise gering sind). Telepresence soll in Cisco's F1Q10 (Oktober) gegenüber dem Vorjahresquartal um mehr als 100% gewachsen sein, obwohl die beabsichtigte Übernahme des Wettbewerbers Tandberg schon angekündigt war.
Die Übernahme des direkten und erfolgreichen Wettbewerbers zeigt eine Richtungsänderung bei Cisco an. Es ist nach ca. 130 Übernahmen Cisco's erste außerhalb der USA.
In 2008 hatte Cisco den TelePresence Bereich in einer einzigen Einheit mit seinen Unified Communication Aktivitäten und seinem Web Conferencing-Dienst WebEx zusammengefasst. Diese Zusammenlegung sollte die technische Interoperabilität dieser Lösungen bringen, erzeugte aber vor allem Konflikte zwischen den weiterhin sehr unterschiedlichen Marktsegmenten.
Cisco's Ansatz war bisher, Telepresence über die Integrationsdienste von Telekommunikationsdienstleistern wie z.B. BT anzubieten. Dies war mit dem Betrieb eines Dienstes, wie WebEx, nicht verträglich, da dieser mit den Konferenzdiensten der Telekommunikationsdienstleister im Wettbewerb steht.
Demgegenüber hat Tandberg auf den Vertrieb als Produkt an nutzende und selbst betreibende Unternehmen über Vertriebspartner wie Nortel gesetzt. Es ist unbekannt wie groß der Anteil des in der Auflösung befindlichen Nortel am Umsatz von Tandberg war. Nortel hat die Unified Communication und Desktop-basierende Lösung einschließlich der Integration mit z.B. Microsoft bereitgestellt. Nortel hatte auch eine ähnliche Partnerschaft mit Polycom.
Avaya hat die entsprechenden Bereiche von Nortel übernommen und dürfte die Beziehungen zu Tandberg nicht fortsetzen.
Vor dem Hintergrund dieses Ansatzes hat Tandberg sich auch, soweit möglich, an Offenheit und Interoperabilität mit den Produkten anderer Hersteller und Telekommunikationsdiensten ausgerichtet, was Cisco zukünftig zumindest bezogen auf gewisse Aspekte übernehmen dürfte.
In 2007 übernahm Tandberg Codian, einen Anbieter von Video-Datenstrom-Umwandlern (Codecs), um unterschiedliche Systeme verbinden zu können. Diese Technik ist der in MXE 5600 (s.u.) und auch der überlegen, die Cisco 3/09 zusammen mit seinem kostengünstigen System CTS 1300 als Recording Studio ankündigte. CTS 1300 und Telepresence 500 konnten sich im Markt gegen Wettbewerber wie Tandberg und Polycom nicht durchsetzen.
Anwendern von Tandberg Systemen steht also eine Migration zu Cisco Unified Communication oder einem anderen Anbieter bevor, soweit sie die Technologie von Nortel einsetzen.
Den Anwendern von Cisco TelePresence und Video-Umwandlern dürfte langfristig eine Migration zu einer Weiterentwicklung der Tandberg Video-Konferenzlösung bevorstehen, denn Tandberg wird die Grundlage für die Weiterentwicklung liefern und auch den Vertriebsansatz prägen.
Cisco machte 10/09 eine Ankündigung, die den Bogen von Telepresence, Unified Communications, WebEx bis hin zu den zwei neu adressierten Bereichen Enterprise Social Software und Hosted Email spannte.
Neue Cisco Instant Messaging (IM) Lösungen basierend auf der übernommenen Jabber XMPP Technologie sollen Instant Messaging auch für Kommunikation zwischen Unternehmen öffnen. Auf der Grundlage von Jabber XMPP implementiert Cisco eine sichere Interoperabilitat der IM Systeme innerhalb seines Kollaborationsportfolio und kündigt die Interoperabilität Cisco WebEx Connect Instant Messaging und Cisco Unified Presence 8.0 an.
Cisco Unified Presence 8.0 unterstützt SIP/SIMPLE und XMPP im gleichen Gerät.
Als "Intercompany Cisco TelePresence Directory" werden durch Cisco betriebene Verzeichnisdienste für die Nutzung durch Organisationen und Lokationen mit TelePresence bezeichnet, die die Terminierung von Telepresence Konferenzen zwischen Unternehmen vereinfachen sollen.
Cisco Enterprise Collaboration Platform ist eine neue unternehmens-orientierte Social Software, die Verzeichnisdienste mit Social Networking Fähigkeiten besitzt. Sie erlaubt, Teamumgebungen dynamisch anzulegen. Sie besitzt ein Rahmenwerk zur Integration von Altanwendungen und Web 2.0 Medien. Cisco beschreibt Cisco Enterprise Collaboration Platform als personen-zentrisch (im Gegensatz zu den angeblich dokument-zentrischen Portalen anderer Anbieter) weil es Unified Communication einbettet.
Cisco "Show and Share" ist ein Social Video System, das dynamisch gebildeten Gruppen erlaubt, Videos aufzunehmen, zu verändern und im gemeinsamen Zugriff mit Kommentaren, Verschlagwortung und RSS Quellen zu halten. Die von Sprache in Text umgewandelten Protokolle können mit Suchmaschinen bearbeitet werden.
Cisco Pulse ist eine neue, innovative Form von Suchmaschine, die Informationen dynamisch, während diese auf dem Netzwerk übertragen werden, indexiert, was einen anwendungsübergreifenden Überblick in Echtzeit über die gesamte Organisation geben soll.
Cisco führt den Begriff "MediaNet" ein, das ein für Multimedia optimiertes Netz meint. MediaNet schließt Techniken für Ressourcenreservierung, Dienstqualitätssicherung, Endgeräteidentifizierung und "embedded video processing" ein.
Cisco Intercompany Media Engine ist eine IP Protokollveränderung zur Unterstützung von Multimedia, die Cisco dem IETF für eine Standardisierung vorgeschlagen hat. Cisco Intercompany Media Engine unterstützt mehrere Sicherheitsstufen und baut multimedia-geeignete Verbindungen aufgrund von Erfahrungswerten über das Web auf. Cisco hebt die Öffnung für sichere Kommunikation zwischen Unternehmen über beliebige IP-basierende Netzwerke heraus, die Möglichkeiten für differenzierte Dienste durch Dienstleister bietet.
Cisco führt drei neue Geräte für die Implementierung von "MediaNet" ein, die mit dem gleichfalls neu eingeführten Cisco Integrated Services Routers Generation 2 zusammenarbeiten (s. o.). Cisco Media Experience Engine 3500 und Cisco Media Experience Engine 5600 unterstützen Video-Formatumwandlung in Echtzeit. MXE 5600 unterstützt die Interoperabilität von Cisco TelePresence mit den Geräten anderer Anbieter durch die Umsetzung der Video-Formate in Echtzeit.
Cisco TelePresence WebEx Engage ist eine einfache Lösung für den Aufbau und die Terminierung einer Video-Konferenz zwischen Cisco TelePresence und Cisco WebEx.
Cisco WebEx Mail ist ein im Unternehmen einsetzbares Email-System, das von Cisco betrieben wird und den Anschluss von Microsoft Outlook, mobilen Endgeräten und den Zugang über AJAX Web 2.0 unterstützt. Es basiert auf Technologie, die mit PostPath übernommen wurde und soll z.B. keine der traditionellen Grenzen in der Größe der Email-Boxen besitzen.
Cisco Unified Communications System 8.0 erweitert die Unterstützung auf eine Vielzahl neuer Video- und WLAN-unterstützender Cisco Unified IP Phones und auf weitere Smartphones, wie iPhone und BlackBerry (Nokia war schon zuvor auch über WLAN unterstützt), mittels der Client-Komponente Cisco Unified Mobile Communicator.
Die neuen Cisco Unified IP Phone 9900 und 8900 Series unterstützen Videokonferenzen und den Anschluss über WLAN, USB und Bluetooth, wobei sie neben der an niedrigen Kosten orientierten 6900 Series stehen.
Cisco Unified Client Services Framework erlaubt die Implementierung der Integration von Cisco Unified Communications Diensten (z.B. softphone, voicemail und high-definition desktop video) mit eine Vielzahl von Client-Komponenten wie Cisco Unified Personal Communicator, Cisco WebEx Connect und Microsoft Office Communicator.
Cisco Unified Communications Manager Session Management Edition stellt Dienste für die Integration von Alt-Telefonsystemen über SIP Aggregation zur Verfügung.
Die Server-basierenden Anwendungen aus Cisco Unified Communications System 8.0 werden auf Cisco Unified Computing System unterstützt, d.h. sie können unter der dort implementierten Virtualisierung ausgeführt werden.
Das neue Cisco Unified Communications Large Enterprise System ist für Umgebungen mit mehr als 30.000 Benutzern positioniert und umfasst integrierte Werkzeuge für das Anlegen von Benutzern und Administration. Es ist mit Alt-Telefonsystemen interoperabel.
Cisco Unified Personal Communicator 8.0 ist eine desktop-basierende Client-Komponente, die Zugang zu multimedialen Diensten (softphone, presence, enterprise instant messaging, visual voicemail, directory access, communications history, desk phone control and video and Web conferencing) gibt.
Cisco Unified Customer Voice Portal (CVP) stellt Video-Dienste für automatische Antwortmaschinen (IVR, interactive voice response system) im Rahmen von Call Centers zur Verfügung.
Cisco folgt den herrschenden Trends und stellt sein breites Portfolio in einen einzigen Rahmen. Es spricht auch davon, die verschiedenen Dienste für den Betrieb durch den Anwender, einen Dienstleister oder Kombinationen daraus anzubieten.
Die Realität ist jedoch, dass die Interoperabilität der verschiedenen Produktlinien noch sehr zu wünschen übrig lässt. Es rächt sich, dass Cisco auch weiterhin stets versucht, proprietäre Erweiterungen zu implementieren, die häufig nicht nur bei der Integration des eigenen Portfolios Schwierigkeiten machen.
Cisco's Ankündigung kann als ein großes Plädoyer für die Unterstützung von Offenheit und Standards in diesem Umfeld angesehen werden, denn sie spiegelt die vielfältigen Anforderungen an die Interoperabilität wider. Kein Anbieter wird dieses gesamte Gebiet aus einer Hand integriert anbieten können. Deshalb wäre die Interoperabilität mit den Lösungen der anderen Anbieter von entscheidender Bedeutung, hier gibt es aber keine Fortschritte zu vermelden.
Cisco steht im Markt gegen Microsoft Office Communication Server, das schrittweise mit Sharepoint und Office als auch Online-Diensten zusammengeführt wird.


Polycom und Hewlett-Packard erweitern Zusammenarbeit bei Telepresence
Polycom, Inc., Anbieter von Lösungen für Telepresence, Video- und Sprachkommunikation, kündigt 3/10 die Erweiterung der bestehenden, weltweit gültigen Vereinbarung an, die vorsieht, dass Polycom's vollständiges Portfolio von Sprach- und Video-Technologien einschließlich zukünftiger, gemeinsamer Entwicklungen durch HP vertrieben wird. Dies schließt gemeinsame Vertriebsaktivitäten ein.
Als Teil der nun erweiterten, schon zuvor bestehenden Vereinbarung wird HP Polycom Video- und Sprachkommunikationslösungen, einsetzbar als Teil von Unified Communications oder separat betrieben, als Teil seines "Unified Communications and Collaboration Services" Portfolios (als Wiederverkäufer) anbieten und implementieren.
Anwender sollen bei der Planung, Implementierung und Unterstützung von Kommunikationssystemen, die hohe Qualität bereitstellen, durch die globale Präsenz von HP Nutzen ziehen können.
Die Unternehmen werden auch eine Interoperabilität zwischen den, laut den Anbietern, standard-basierenden Telepresence und Video-Conferencing Lösungen von Polycom und HP Halo Telepresence zur Verfügung stellen.
In der Pressemitteilung heißt es ausdrücklich, dass die Zusammenarbeit die Partnerschaften der beiden Unternehmen mit Avaya (nach Übernahme von Nortels Aktivitäten in diesem Bereich Lieferant der Technologie für die Integration von Polycoms Produkten mit der Microsoft Office Umgebung) und Microsoft (OCS, s. Bulletin Nr.121 S.98) nicht beeinträchtigen soll. HP hat bisher neben MS OCS auch Avaya vertrieben, was durch die Übernahme von 3Com in Frage gestellt sein könnte (s.u.).
Insbesondere schließt die Zusammenarbeit Polycom's integrierte Video- und Sprachkommunikationslösungen für Avaya und Microsoft Unified Communications Lösungen ein, einschließlich eines erweiterten Portfolios von Telefonen und der gleichzeitig angekündigten Polycom VoIP Telefone für die Microsoft Communications Server "14" Plattform.
Auf HPs Seite ist Mark Golden, Vice President, Network Services, HP, zuständig, also nicht der für Halo zuständige Bereich Procurve, sondern der Dienstleistungsbereich HP Services, der als Integrator auftritt.
Polycom ist der direkte Wettbewerber von Tandberg und galt seit der Übernahme von Tandberg als ein weiterer Übernahmekandidat. Die Zusammenarbeit mit HP dürfte klar machen, dass Polycom nicht zum Verkauf steht.
Dies gilt, obwohl es, wie Tandberg, die Technologie zur Integration mit der Microsoft-Umgebung von Nortel lizenzierte. Nortel war auch Vertriebspartner für Polycom, ähnlich wie für Tandberg. Der entsprechende Teil von Nortel ist inzwischen von Avaya übernommen worden. So kommt es, dass plötzlich Avaya mit seinen Unified Communication Produkten erwähnt und in der Zusammenarbeit berücksichtigt wird. Dies dürfte klar machen, dass Avaya die Beziehung zu Polycom fortführt, aber die vergleichbare zu Tandberg dürfte in Frage stehen. HP Services hat in der Vergangenheit die Unified Communication Produkte von Avaya angeboten und wird dies auch zukünftig tun.
Die Zusammenarbeit von HP Services mit Polycom steht im Konflikt mit der Zusammenarbeit von HPs ProCurve Einheit mit Microsoft bezüglich Office Communication Server und dessen Integration mit Halo. Microsoft scheint, diesen Konflikt zu tolerieren. Möglicherweise hat Microsoft im Gegenzug sich Zusagen im Rahmen der geplanten Übernahme von 3Com durch HP geben lassen.
3Com besitzt ein eigenes, umfangreiches Unified Communication Portfolio, das sich nicht nur mit dem von Microsoft, sondern auch mit dem von Polycom überlappt. 3Com wird mit dem ProCurve Bereich verschmolzen werden und muss daher nicht unbedingt einen Konflikt mit den Aktivitäten von HP Services auslösen.
HP Services beendet seine Partnerschaft mit Tandberg, das von Cisco übernommen wurde und mit dessen Telepresence-Lösung verschmolzen wird. HP setzt nur die Zusammenarbeit mit Polycom fort, wobei eine technische Integration mit HPs Telepresence-Lösung Halo implementiert werden soll. Halo wurde während 2009 dem Netzwerk-Bereich ProCurve bzw. ESS zugeordnet.
Polycom hatte traditionell Partnerschaften mit Cisco und Juniper im Bereich Netzwerkausrüstungen. In der Pressemitteilung wird nicht davon gesprochen, dass HP ProCurve die Produkte von Cisco in Polycom's Angebotspalette ersetzt. Dies könnte aus Rücksicht auf den Polycom-Partner Juniper weggelassen worden sein.
Für Polycom ist eine engere Vertriebspartnerschaft mit HP nicht unproblematisch, da andere Vertriebspartner stärkeren Wettbewerb befürchten müssen. Polycoms Telepresence-Angebote überlappen sich mit denen von Halo.
Weitere Anbieter im Bereich hochwertiger Video-Konferenzlösungen neben Cisco Telepresence und HP Halo sind LifeSize und Sony.
HP führte mit "Skyroom" im 4Q09 eine neue, einfache Video-Conferencing Lösung ein, die Desktops und Notebooks unterstützt und am besten mit Skype zu vergleichen ist.
Am unteren Leistungsende des Conferencing-Segments verkaufte eBay 10/09 65% seines Skype Dienstes an eine Gruppe von Investoren für USD 1,9 Mrd. Im Jahre 2005 übernahm eBay Skype und zahlte in den folgenden Jahren insgesamt USD 3,1 Mrd. eBay konnte das Potenzial von eBay weder innerhalb seiner Handelsumgebung noch anderweitig voll ausschöpfen und korrigiert den Fehler der Übernahme. Der Umsatz von Skype wird für 2008 mit USD 550 Mio. angegeben.